Traum ABC



Das ABC der Träume





Im ABC der Träume werden Traumbilder oder wesentliche Angaben zur Traumarbeit vorgestellt, die zum besseren Traumverständnis im ganzheitlichen Sinn beitragen.

 

Sie als "Traumschüler" bekommen so eine Möglichkeit der besseren Orientierung. Ein kleines Nachschlagewerk.

 

Dieser Bereich wird nach und nach gepflegt und aktualisiert werden um so, im Laufe der Zeit, langsam wachsen zu können.

 

Sollten Sie Anregungen zu bestimmte Themen haben, so nehmen Sie einfach Kontakt zu mir auf:

traumisa@online.de

A... wie AFFE


Der Affe ist ein Tier. Die Tiere in unseren Träumen sind Gleichnisse für unsere emotionelle Verhaltensweise. Aber welche Verhaltensweise wird uns hier gespiegelt?  Was unterscheidet einen Affen von einem Hund im Wesen? Die Affen, bzw. die Menschenaffen, zu denen Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans gehören, haben wohl mit uns gemeinsame Vorfahren. Der Menschen stammt nicht vom Affen ab, wie oft fälschlicherweise behauptet wird.  Der Mensch spaltete sich vor etwa fünf bis sechs Millionen Jahren ab und entwickelte sich seither auf seine eigene Weise. Die genetische Ähnlichkeit dieser Verwandtschaft ist dennoch verblüffend. Studien zeigen, dass Schimpansen zu 95 Prozent ein identisches Erbgut wie wir Menschen haben, Gorillas zu 98,3 Prozent und Orang-Utans zu 97 Prozent. Auch wenn sie uns sehr ähnlich sind, verfügen Affen bzw. Menschenaffen nicht über die gleichen Fähigkeiten wie wir. Sie müssen z.B. immer wieder neu lernen,  das Rad sozusagen immer wieder neu erfinden, und geben somit Ihre Erkenntnisse nicht an die nächste Generation weiter.  Ist unsere kulturelle Fähigkeit Wissen zu kopieren der entscheidende Punkt, welcher den Mensch letztlich vom Affen unterscheidet? 


Wenn der Affe im Traum erscheint, dann ist es ein Gleichnis dafür, dass wir an der Schwelle zu einem neuen emotionalen Bewusstsein stehen. Wir stehen kurz davor, uns diesbezüglich etwas Neues bewusst zu machen.


Ich träumte mal „Ich sehe 2 streitende Affen die von rechts kommen.“ Es ging dabei um meine Aggressivität (emotionales Verhalten). Die Affen zeigten mir ein bewusstseinsnahes, emotionales Verhalten, welches mir noch eine Ambivalenz spiegelte (2 Affen). Es ging auch darum „lockerer“ im Umgang mit Kritik zu werden. Affen können uns nämlich auch im Traum dazu auffordern, das Leben etwas unbeschwerter anzugehen, nicht immer so ernst zu sein (Affen sind oft sehr verspielt).


Ganz wichtig ist es, auf das Wesen der unterschiedlichen Affen Rücksicht zu nehmen. Im Gegensatz zu den Schimpansen oder Gorillas sind Orang-Utans z.B. Einzelgänger. Träumen wir von einem Orang-Utan, geht es wohl eher um die individuelle Bewusstwerdung im Gefühlsbereich. Bei ersteren wohl eher um das Kollektive (ähnlich wie bei Tiger und Löwe im Bereich der Großkatzen).


Ferner ist es wichtig zu beobachten, ob sie sich in Bäumen bewegen (Erkenntnisbereich) oder eher am Boden (Erdbereich der schöpferischen Kraft) oder vielleicht im Wasser (Verstärkung des Fokus auf den emotionalen Bereich). Sollte der Affe im Zoo sein, so könnten wir uns fragen, ob wir unsere Bewusstwerdung im emotionellen Bereich irgendwie verhindern oder ob wir vielleicht dabei sind, uns den Rahmen zu schaffen um es einfach näher und genauer beobachten zu wollen.


Eine weitere Eigenschaft der Affen ist, das sie sich gegenseitig „lausen“. Läuse (auch Tiere) sind das Gleichnis für eine emotionale Verhaltensweise, die uns das Blut, sprich die Energie, die Lebenskraft absaugt. Es sind lästige, nervende, kleine „emotionale Plagegeister“, die uns meist aggressiv werden lassen. Jeder kennt von sich solche Verhaltensweisen, die uns unnötig im Alltag belasten. Das Affen sich lausen bedeutet im Traum: Je mehr Bewusstsein ich für diese meine Verhaltensweise habe, desto wirksamer kann ich ihr gezielt entgegentreten und mich davon befreien.


                                            Die Tiere sind das Gleichnis für unsere emotionelle Verhaltensweise

F... wie Fahrzeug


Die Fahrzeuge, denen wir in unseren Träumen begegnen, sind sehr vielfältig. Diese haben alle mit Bewegung zu tun. Die Bereiche in denen wir uns dabei bewegen sind jedoch unterschiedlich. Es ist daher wichtig darauf zu achten in welchem Element, sich diese befinden.


Fahrzeuge zu Lande spiegeln uns die reale Gestaltung unseres Lebensvorhabens, und wie wir uns darin bewegen. Wie sind wir im Leben auf dem Boden der Tatsachen gerade unterwegs? Sind wir selbst bestimmt unterwegs in unserem individuellen Auto-mobil (Selbststeuerung?) oder sind wir etwa kollektiv unterwegs (Auto-Bus). Sind wir vielleicht gerade auf Schienen oder brauchen wir im Moment diese Führung um unseren Ziel zu erreichen (Zug oder Straßenbahn)?


Fahrzeuge im Wasser sind das Gleichnis für die Art der Bewegung auf der emotionalen Ebene. Wie gehen wir mit unseren Gefühlen um! Sind wir so unterwegs, dass wir von unseren Gefühlen getragen werden (Boote/Schiffe)? Müssen wir eventuell in unsere Gefühle untertauchen um etwas wahrzunehmen, das uns bisher entgangen war. Oder brauchen wir gerade einen emotionalen Rückzug (U-Boot)?


Alle Fahrzeuge, welche sich in der Luft aufhalten sind das Gleichnis dafür, wie wir auf der geistige Ebene unterwegs sind. Wie gehen wir mit unserer geistige Freiheit um? Sind wir frei wie ein Vogel und entdecken gerade neue Gebiete (Flugzeug). Haben wir ein gutes Gefühl für geistige Strömungen (Segelflugzeug)? Verschaffen wir uns gerade einen Überblick über unsere Situation oder wollen wir uns etwas bewusst machen (z.B. Bergbahn mit Gondeln)?


Bei allen Fahrzeugs ist es zudem wichtig auf den Antrieb achten: Treibt uns unsere eigene Kraft an (wie beim Fahrrad) oder ist es ein Tier (also eine emotionale Verhaltensweise). Sind es Naturkräfte: Wind, Sonne, Gas, Wasser? Oder vielleicht ein Motor mit Verbrennungsprozesse (Hinweis auf alte Ressourcen in mir).



F... wie Farben Das Buch dazu: "Über das Wesen der Farben im Spiegel der Träume"


Den Farben kommt in den Träumen eine besondere, oft vernachlässigte, Bedeutung zu. Sie wurden und werden in vielen klassischen Schulen der Traumdeutungen wie bei Sigmund Freud oder bei C. G. Jung nicht tiefer verfolgt. Diese Lücke habe ich in meinem Buch "Über das Wesen der Farben im Spiegel der Träume" geschlossen.
 

Farben kommen oft in Träumen vor, auch wenn sich viele Menschen zunächst nicht daran erinnern... Das liegt wohl daran, dass Farben, die natürlicherweise zu etwas gehören, wie beispielsweise Grün zur Wiese oder Schwarz zum Raben, nicht explizit als Farbe wahrgenommen werden. Es gibt einen klaren Unterschied zwischen folgenden Traumbildern: „Ich sehe eine Wiese“ und „Ich sehe eine Frau. Sie trägt einen grünen Pullover“. Das Grün der Wiese wird selten als solches beschrieben, weil dieses Grün als naturgemäß wahrgenommen wird. Im Falle des Pullis dagegen wird die Farbe Grün explizit wahrgenommen. Oft wird sogar ein Gefühl mit der Farbe verbunden. Und es ist auch von Bedeutung, ob es sich etwa um ein Dunkelgrün, Olivgrün oder Gelbgrün handelt.


Da sich im Lauf der Evolution und unserer Entwicklung die Farbwahrnehmung auch entwickelt hat – von Schwarz und Weiß, zu Blau und Gelb noch später zu Rot und Grün - spiegeln die Farben im Traum auch die Entwicklungsstufe der Probleme und Prozesse wider, auf die sich die jeweiligen Träume beziehen. Ich postuliere also, dass es eine Ordnung der Farben gibt, die dieser Evolution entspricht. Sie stellt einen tiefgreifenden Entwicklungsprozess dar, den es für den Träumer zu durchlaufen gilt.


Wichtig ist auch zu wissen, dass auf uns alle Naturgesetze wirken, weil wir Teil der Natur sind. Dies betrifft auch die Bilder im Traum. Alles, was darin vorkommt, Menschen, Tiere, Elemente, Dinge usw., ist als Gleichnissprache im Kontext der Naturgesetze zu verstehen. Die Farben machen da keine Ausnahme.


Kurz zusammengefasst können wir sagen, dass Farben den Elementen und ihren Kreisläufen entsprechen, zum Beispiel:
Gelb - das Feuer unserer inneren Sonne. Gelb entspricht unserem lebendigen Ich BIN, unserem Zentrum
Blau - die Luft und unsere Denkkräfte. Blau entspricht unseren Bewusstseinskräften.
Grün - die Erde und ihre Pflanzen; entspricht unserem inneren geistigen Wachstum. Grün steht für die rhythmische Komponente in uns.
Rot 
- das Wasser und der Kreislauf unserer lebendigen Emotionen in Liebe zum Leben. Rot ist die Farbe der Emotionen, die uns bewegen


Die
Basisfarben Gelb, Blau, Grün und Rot enthalten dennoch WESEN-tlich mehr Informationen für uns bereit. Und auch die „gemischten“ Farben, die ich Prozessfarben nenne wie Orange, Violett und Türkis, haben tiefgehende Bedeutungen. Diese Prozesse zu durchleuchten, sie zu verstehen und übersetzen zu lernen, führt uns zum besseren Verständnis unser Selbst.


Mehr über das spannende Thema der Farben im Traum finden Sie, wie gesagt, in meinem Buch. Unter anderem erfahren Sie darin anhand vieler Traumbeispiele auch, dass z.B. Grün nicht gleich Grün ist, je nachdem ob es als Körperfarbe oder als Lichtfarbe im Traum erscheint, und je nachdem, ob es sich um ein Olivgrün oder ein Tannengrün handelt. Und Sie erfahren ob Weiß, Grau und Schwarz überhaupt als Farben oder eher Nicht-Farben zu verstehen sind.


"Farben werden geträumt, um etwas auszudrücken,

wofür der Träumende noch keine Worte hat".

Isabelle Voinier


F... wie Fliegen


Die Interpretation von Flugbildern in den Träumen wird in der Tiefenpsychologie oder in der psychoanalytischen Deutung oft negativ konnotiert. So z.B. bei W. von Siebenthal oder Adler, werden diese Träume als Kompensationsträume von Insuffizienzgefühlen bezeichnet. Dort stehen sie also  für ein Empor-Kommen-Wollen, für den Wunsch nach Überflügelung, der den Träumer im wahren Leben verwehrt bleibt. Sigmund Freud entdeckte natürlich die sexuellen Wurzeln des Flugtraumes und deutet Träume und Märchen in diesem Sinn.


Nun, das Fliegen im Traum ist ein weit verbreitetes Thema, das natürlich unmittelbar mit dem Element Luft zusammenhängt. Der Luftraum erweckt ein Gefühl der Freiheit (fliegen und gleiten wie einen Vogel z.B.). Unsere Sprache zeigt, dass wir einen Akt der Befreiung oder Unfreiheit in Bilder der Luft ausdrücken: „mir geht die Luft aus“, „vor Wut in die Luft gehen“, „die Luft ist rein“ etc…  Das Thema fliegen, können wir also nicht ohne das Gleichnis für das Element Luft verstehen.


Dieses Element entspricht unseren Denk- bzw. Bewusstseinskräften. Ohne Luft können wir nicht mehr denken und werden ohnmächtig. Die Luft sorgt auch für Kommunikation als Träger des Schalls. Dieses Gleichnis fordert uns auf, unsere geistige Befreiung zu fördern. Zum Beispiel Sprachlosigkeit (bei verletzten Gefühlen) dadurch zu ersetzen, uns Luft zu machen durch das bewusste aussprechen des Problems.


Fliegen tun wir im Traum in der Regel, wenn es uns gelungen ist, uns eine neue Freiheit in dieser Hinsicht zu erwerben. Dann fühlen wir uns leicht und genießen es, andere Perspektiven einnehmen zu können.


Das Fliegen im Traum kann aber genauso gut eine Unfreiheit anzeigen. Ein Thema kann so angstbesetzt sein, dass wir jeden Kontakt damit vermeiden wollen und davonfliegen. In dem Fall wird also ein entfliehen angezeigt, das, wenn wir zu hoch fliegen, uns in Gefilde führen kann, in denen die Luft ziemlich dünn wird!



K... wie Kaffee


Kaffee ist zunächst einmal ein Getränk, also eine Flüssigkeit. Dies bedeutet, dass wenn wir von Kaffeetrinken träumen, wir es immer mit unserem Gefühlsbereich zu tun haben. Es geht um das Element Wasser. Natürlich handelt es sich dabei um eine besondere Qualität unserer Gefühle, die es nun herauszuarbeiten gilt, im Gleichnis. Das Wort Kaffee selbst stammt aus dem arabischen, qahwa, und bedeutet „anregendes Getränk.“ Kaffee ist also ein Genussmittel bzw. ein Aufputschmittel. In der Folge müssen wir, wie bei allen Genussmitteln, auf die Dosis achten in der wir es konsumieren. Und wir sollten ebenfalls die Absicht beachten, warum wir es trinken. Im Traum kann, je nach Kontext, Kaffee eine Aufforderung darstellen, in einer Gefühlsangelegenheit „munter“ wach zu werden, aus der Trägheit zu gehen. Es könnte aber auch sein, dass Kaffee, ganz im Gegenteil, eine künstliche, emotionelle Aufregung anzeigt, die uns womöglich schadet, wenn wir nicht merken was wir tun. Meist aus der Gewohnheit heraus (Musterverhalten). Hier, wie immer, sollten wir auf die besondere Art der traumhaften Kaffeezubereitung achten:

Trinken wir z.B. Espresso, so liegt vermutlich der Schwerpunkt auf einer schnellen, konzentrierten Form des Gefühlsaufputschens. Trinken wir einen Cappuccino oder einen Milchkaffee, so gibt hier die Beimischung von Milch den Hinweis auf einen aktiven, langwierigen Erkenntnisprozess an, den wir gefühlsmäßig bereits durchlaufen haben: Milch ist das Ergebnis der Tätigkeit eines Wiederkäuers, der Gras, (Pflanzen stehen für Erkenntnisprozesse siehe Photosynthese) immer und immer wieder bearbeitet hat, bis das Gefühl nährend wird für neues Leben. Tiere spiegeln uns unsere emotionellen Verhaltensweisen wider (siehe A... wie Affe), was die Wichtigkeit der Gefühlsbetonung verstärkt. Bei Milchkaffee wäre dieser Anteil stärker als beim Cappuccino.

Was könnte wohl ein Irisch Coffee für eine Beimischung sein? Und welchen Hinweis auf die Gefühlsqualität wäre für uns in dem Whisky enthalten? Was ist das Wesen des Whiskys? Könnte eventuell eine Ambivalenz in diesem Getränk enthalten sein (einerseits die aufputschende Wirkung des Koffeins, andererseits die einschläfernde Wirkung des Alkohols)? Und die Sahne nicht vergessen! Viel Spaß beim Gleichnisdenken üben!


                                           Alle Flüssigkeiten, sprich auch Getränke, haben mit dem Element Wasser zu tun!

Freiheit & Kreativität bzw. Schöpfungspotential sind die Säulen unserer Entwicklung.

Diese beide Entwicklungsprozesse bilden die Zahlen ab.

Z... wie Zahlen  Das neue Lehrheft zu den Zahlen ist heute 09.11.23 erschienen!!!


Die Zahlen sind Wesenheiten!

•Nicht die Quantität sondern die Qualität der Zahlen steht im Fokus der Traumarbeit! Zahlen haben einen Körper (Quantität) und eine Seele (Qualität).

•Zahlen werden nicht zum zählen verwendet sondern um etwas vom Leben zu er-zählen.

•Zahlen bilden Prozesse, die in uns stattfinden, ab: Ich muss immer meinen zufriedenen Zustand (0) in die Unzufriedenheit (1) bringen um ein neuen Prozess los zu treten mit dem Ziel, wenn auch unbewusst, mich zu verändern um wachsen zu können.


„Alles ist eine Einheit. Ich falle daraus heraus wenn ich mich nicht wohl fühle. Ich will es auflösen. Erst wenn ich es wirklich will  bin ich in der 1! Ohne die Entscheidung etwas ändern zu wollen kann kein Prozess beginnen. Die 1 ist das Leittier, der wichtigste Schritt.“ O. Grön


Bei den Zahlen von 1 bis 9 geht es um die Suche und Entwicklung unserer geistigen Freiheit. Jene Freiheit, die uns im Laufe unseres Lebens, abhandengekommen ist. Es sind unsere Kindheitszahlen.

Der Fokus ist hier: Der unbändige Wunsch nach Freiheit, der meist in unserer Kindheit unterdrückt wurde. Die Sehnsucht einfach zu sein wie wir sind treibt uns hier an. Es geht auch darum, uns im Laufe der Zeit immer mehr neue Freiheiten zu erarbeiten.


Bei den Zahlen von 11 bis 19 geht es um die Entwicklung unseres schöpferischen Potentials, darum unsere Kreativität voll und ganz selbst zu akzeptieren. Wir brauchen unsere ureigene Kreativität, die als Kind nicht sein durfte. Wir müssen uns dazu bekennen! Es ist sehr schwer, sich gegen die Angst durchzusetzen. Wie bei den Zahlen von 1 bis 9 müssen wir auch hier unseren eigenen Wunsch gegen uns selbst behaupten! Aber wir nehmen die Erfahrung der ersten Befreiung (Zahlen 1 bis 9) mit auf dem Weg. Wir wissen bereits was Freiheit ist.

Der Fokus ist hier: Welchen Wunsch hatten wir in uns als Kind unterdrückt, begraben? Die Sehnsucht danach ist noch vorhanden und diese gilt es wieder zu finden – oft Thema der Pubertät. Deshalb sind die Zahlen von 11 bis 19 die „Teenager Zahlen“. Wir brauchen den ganzen Weg, den diese Zahlen darstellen um in die Realität zu kommen. Es ist eine schwierige Phase!


Bei den Zahlen von 21 bis 29 geht es darum, unsere wieder gefundene Freiheit, sowie unsere wieder gefundene Kreativität in die Welt zu bringen, zu verwirklichen und auszuleben, trotz aller Widerstände, die uns in der Außenwelt begegnen.

Der Fokus ist hier: Mutig sein und es wagen, in die Selbstverantwortung zu gehen. Zu uns zu stehen und ganz so zu sein, wie wir sind! Es sind sozusagen die „Erwachsenen Zahlen“

 

Die Zahlen sind nicht linear zu sehen, sondern finden in unterschiedlichen Prozessen, die in uns ablaufen, parallel und gleichzeitig statt. Wir sind übrigens damit nie fertig! Es ist ein immer werdender Prozess. Denn es gilt immer wieder schöpferisches Potential in uns und neue Freiheiten zu finden, die gelebt werden wollen, um uns in ein souveränes, lebendiges, ICH BIN zu führen.


Z... wie Zähne


Bereits im 4. Jh. Chr. befasste sich Aristandros von Telmessos (Seher und Wahrsager von Alexander dem Großen) mit dem Thema Zähne im Traum. Für ihn gleicht der Mund einem Haus, in dem die Zähne wohnen: die Zähne sind Stellvertreter für Menschen im Leben des Träumers. Die obere Zahnreihe steht für wichtige Personen, die untere für nicht ganz so bedeutsame. Auf der rechten Seite finden sich die Männer, links die Frauen. Auch das Alter spielt eine Rolle: die Schneidezähne stehen für die Jungen, die Eckzähne für die Erwachsenen, und die Backenzähne für die ältere Generation. Seine Deutung: Fällt der Zahn, stirbt der entsprechende Mensch oder es widerfährt ihm ein Unglück.


Diese Deutung hat sich bis heute hartnäckig in der populären Traumdeutung gehalten, gefestigt und durchgesetzt. Mit diesem Irrglaube möchte ich hier gleich aufräumen.


Die Übersetzung des Traumbildes Zahnausfall leitet sich von dem Wesen des Zahnes ab. Zahn stammt etymologisch von dem Wort Essen ab und bedeutet das Essende, das Kauende. Die Hauptaufgabe unserer Zähne besteht darin, unsere Nahrung abzubeißen und in mundgerechte Stücke zu zerteilen (Eckzähne), sie durch die kräftigen Schneidezähne zu zerreißen und festzuhalten. Anschließend zerkleinern und zermahlen die großen und kleinen Backenzähne die Nahrungsteile, damit wir sie herunterschlucken und verdauen können. Die Zähne gehören somit zu unserem Verdauungsmechanismus und sind dessen essentielle Vorstufe.


Die Zähne gehören zum Prozess der stofflichen Verdauung; die Traumzähne sprechen im Gleichnis die feinstoffliche Verdauung an.


„Du bist, was du isst“ wäre hier von zentraler Bedeutung, wenn es im Traum um unsere emotionale oder psychische Verdauung geht. Fallen die Zähne im Traum aus, fragen wir deshalb nach, ob die Wahl an individuellen Lebensentscheidungen, die wir treffen, die wir „zu uns nehmen,“ wirklich die sind, die uns gut bekommen und zu Wachstum bringen, und ob wir das Aufgenommene gut verwerten können.


Für den Traumprozess ist es von entscheidender Bedeutung darauf zu achten, welche Zähne ausfallen. Fragen, die sich daraus ergeben, wären: 


Bei Eckzähnen

-      Habe ich Schwierigkeiten mit dem Portionieren dessen, was ich in mir aufnehme (zu viel, zu wenig)? 

-      Habe ich Angst, bei anderen anzuecken, wenn ich mir etwas nehme? 

Bei Schneidezähnen

-      Kann ich klar erkennen, was ich will, und mich für dies oder jenes entscheiden und auch dabei bleiben? 

Bei Backenzähnen

-      Nehme ich mir genug Zeit, um das Thema, was mich beschäftigt, gründlich durchzukauen? Oder schlinge ich alles undifferenziert runter?

-       Wie lange kaue ich schon an der Thematik herum, ohne weiter zu kommen, und verhungere ich dabei?


Zähne gehören auch zu den Artikulationsorganen. Ohne sie können wir nur eingeschränkt sprechen bzw. kommunizieren und verstanden werden. Besonders das Fehlen der Frontzähne beeinträchtigt uns wenn es um Zisch- oder Reibelaute geht. Hier liegt der Fokus der Frage also im übertragenen Sinn bei:

Bei Schneidezähnen: Fehlt mir der Schneid, mich in Konfliktsituationen klar zu äußern, bzw. Laut zu geben? Habe ich Schwierigkeiten zu artikulieren, was ich gerne möchte, aus Angst bzw. aus Rücksicht gegenüber anderen?

Das Fehlen der Frontzähne kann für Kommunikationsschwierigkeiten stehen.


Mitunter ist das Ausfallen der Zähne im Traum aber durch aus positiv konnotiert. Bei den Milchzähnen zum Beispiel: Der hier beschriebene Reifungsprozess sollte uns erfreuen. Denn fallen uns die Milchzähne aus, zählen wir nicht mehr zu den Kleinkindern. Wir sind Heranwachsenden, die ihre Herausforderungen besser verdauen können, und die es irgendwann zur vollen Weisheit des Alters bringen könnten (Weisheitszähnen). Hier sollte die Frage lauten: Was kann ich mir jetzt besser zumuten als früher? Was habe ich geleistet, um einen solchen Aufschwung zu erleben!

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